Liebe Kolpingfamilie Berchtesgaden,
Jeden Tag hören wir von Problemen: Krieg, teure Preise und Klimawandel. Viele sagen: „Früher war alles besser!“ Vielleicht denkt Ihr das manchmal auch, wenn Ihr an der Supermarktkasse steht oder die Kosten für die Versicherung in den Händen haltet?
Kürzlich habe ich in einem Podcast des Bayerischen Rundfunks etwas sehr Interessantes gehört: Diese Sehnsucht nach der „guten alten Zeit“ gab es schon immer. Sogar die alten Ägypter und Römer haben sich beschwert, dass früher alles besser war. Und auch wir in Berchtesgaden denken heute oft, dass die Vergangenheit schöner war als die Gegenwart.
Die Forscher haben dafür eine einfache Erklärung: Unser Gedächtnis ist wie ein Fotoalbum aus dem Urlaub. Wir heben vor allem die Sonnenuntergänge auf, nicht den verregneten Tag. Die schönen Erinnerungen bleiben, die schlechten verblassen. Deswegen denken wir, dass früher alles toll war. Dabei hatten auch unsere Eltern und Großeltern ihre großen Sorgen: Die harten Nachkriegsjahre, die Wirtschaftskrisen, die Angst vor Tschernobyl.
Aber anstatt zu jammern, können wir von Adolph Kolping lernen. Er sah in seiner Zeit die Not der jungen Handwerker in den Städten. Die Menschen waren arm, die Arbeitsbedingungen schlecht. Aber er hat nicht aufgegeben. Er hat angepackt und Gemeinschaften gegründet, die bis heute bestehen.
„Wer Mut zeigt, macht Mut!“ Diese einfachen Worte von Adolph Kolping sind genau richtig für das neue Jahr 2025. Gerade jetzt, wo viele von uns sich um die Zukunft sorgen.
Schauen wir genauer hin: Es gibt auch heute viel Hoffnungsvolles in unserer Welt. Die Digitalisierung eröffnet neue Chancen für Bildung und Teilhabe. Die erneuerbaren Energien zeigen Wege aus der Klimakrise. Die internationale Zusammenarbeit wächst trotz aller Konflikte. Und auch in unserer Region sehen wir: Bei Katastrophen rücken Menschen wieder näher zusammen. Das zeigt: Wenn Menschen füreinander einstehen, können sie Großes bewegen.“
Als Kolpingfamilie Berchtesgaden leben wir das vor. Unser Second-Hand Markt, die vielen Spenden, die wir regional und international tätigen, die Veranstaltungen, bei denen wir alle Generationen zusammenbringen. Wir warten nicht, bis andere etwas tun. Wir packen an, wo Hilfe gebraucht wird!
„Wer Mut zeigt, macht Mut!“ Nehmen wir uns das zu Herzen. Schauen wir nicht nur auf die Probleme. Suchen wir nach Lösungen. Zeigen wir anderen durch unser Handeln: Gemeinsam können wir etwas bewegen! Wir können hier im Talkessel zeigen, wie echte Gemeinschaft gelingt. Wir können vorleben, dass der Einsatz für andere das eigene Leben reicher macht.
Keiner weiß genau, was das neue Jahr bringt. Aber eines ist sicher: Zusammen sind wir stark! Wenn wir uns gegenseitig Mut machen und anpacken wie Kolping, dann meistern wir auch die Herausforderungen unserer Zeit.
Hier in Berchtesgaden und überall, wo Menschen füreinander da sind.
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein gesegnetes neues Jahr 2025 – mit dem Mut zum Anpacken, der Kraft zum Helfen und der Freude am gemeinsamen Tun!
Treu Kolping!
Martin Kienast
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